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Geschichte der Christusgemeinde Mosbach

 

KLEINE ANFÄNGE

Die Geschichte der Christuskirche und damit die Entwicklung hin zu einer selbständigen Pfarrei ist eng verknüpft mit dem Entstehen eines neuen Wohngebiets im Nüstenbachtal und dem Masseldorn.

Die ersten Häuser am Henschelberg und am Eingang zum Nüstenbachtal entstanden kurz vordem 2. Weltkrieg bzw. An fang der Fünfziger Jahre.

Nach Kriegsende kamen mehrere tausend Heimatvertriebene, vor allem aus dem Donauraum, aber auch aus den verlorengegangenen Ost gebieten nach Mosbach. Am Hammerweg entstand ein großes Barackenlager. Mitte der 5Oiger Jahre begann dann aus kleinen und beschwerlichen Anfängen eine rege Bautätigkeit in unserem Gebiet.

Auch auf kirchlichem Gebiet galt es, für die nun seßhaft werdenden Menschen ein Gotteshaus, Kindergarten und Pfarrhaus zu schaffen. Die katholische Gemeinde machte den Anfang. Am 3. November 1957 fand die Konsekration der neuen St.Josefs-Kirche am Hammerweg statt.

Auf evangelischer Seite ging die Entwicklung bedingt durch die konfessionelle Struktur unseres Wohngebietes langsamer voran. Bereits in einer Lagerbaracke am Hammerweg fanden die ersten Gottesdienste statt. Frau Theresia Ritter schmückte damals Inder Baracke den Altar, sorgte für Heizung, begrüßte den Prediger.

Zu Beginn der6Oiger Jahre wurde der Ruf nach einem eigenen Gemeindezentrum, der Wunsch nach einer Kirche mit Pfarrhaus im Nüstenbachtal, immer lauter.

 

DAS GEMEINDEZENTRUM ENTSTEHT

Noch gehörte dieser neu entstehende Teil der Evangelischen Kirchengemeinde Mosbach zur Lutherpfarrei deren Pfarrer ab 1958 mit dem seelsorgerlichen Dienst an den Gemeindegliedern im Nüstenbachtal und im entstehenden Wohngebiet Masseldorn betraut waren.

So betreute Pfarrer Adolf Metzger über 10 Jahre bis zum September 1968 die Predigtsteile und die entstehende Filialgemeinde im damals noch weitgehend unbebauten Tal. Anfang der 60iger Jahre begannen konkrete Überlegungen zum Bau eines Gemeindezentrums im Westen der Kreisstadt Mosbach.

Im Dezember 1962 legte Architekt Dieter Quast aus Heidelberg die Pläne für eine Kirche, ein Wohngebäude und einen dringend benötigten Kindergarten vor.

Die Baugründung in der feuchten Talaue des Nüstenbaches gestaltete sich äußerst schwierig. So mußte beispielsweise der Glockenturm der Kirche um 10 Meter verkürzt werden, so daß er auf den ersten Eindruck hin sehr gedrungen wirkt, Die Kirche sollte für 220 Besucher Platz bieten Aus heutiger Sicht plante man damals äußerst bescheidene Gemeinderäume Im Untergeschoß der Kirche Zur Entschuldigung darf gesagt werden, daß der Untergrund und die Statik des Kirchbaues nur sehr bescheidene Räume im Untergeschoß zuließen. Es entstanden ein Gemeindesaal für ca. 35 Personen, eine enge Teeküche, Toiletten und zwei fensterlose Kellerräume nebst Heizraum usw. Von der Kirche bzw. der Sakristei kann man über eine schmale Treppe ins Untergeschoß gelangen.

Am Reformationstag 1963 erfolgte der 1. Spatenstich. die Grundsteinlegung war am 8. September 1964, und die Einweihung der neuen Kirche erfolgte am Pfingstsonntag, dem 6. Juni 1965.

 

EINWEIHUNG

Einweihung 1

Die Einweihung der neuen Christuskirche am Pfingstsonntag 1965 war für die Evangelische Kirchengemeinde ein denkwürdiges und festliches Ereignis. Aus Karlsruhe war Oberkirchenrat Kühlewein gekommen, der zusammen mit Dekan Fuhr, Pfarrer Metzger und Pfarrer i. R. Weigt den Festgottesdienst feierte. In den Grußworten wurde die neue Kirche samt Kindergarten als ein "Schmuckkästchen" für Mosbach bezeichnet, bedauert wurde, daß man noch auf die Stimme der Orgel und den Ruf der Glocken - verzichten mußte.

Einweihung 1

Viele Mosbacher waren trotz strömenden Regens zur Grundsteinlegung am 8. September 1964 nach draußen - im Nüstenbachtal gekommen. Dekan Fuhr betonte zu Beginn der Feierstunde, daß es seit der Reformation das erste evangelische Gotteshaus sei, das in Mosbach gebaut werde. Der Dekan konnte neben dem zahlreich erschienenen Kirchengemeinderat auch Bürgermeister Tarun und Kurat Jung von der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef begrüßen. Seine Ansprache stellte Dekan Fuhr unter das Schriftwort: "So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Haus genossen, erbaut auf dem Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist." - Die entstehende Kirche sollte Heimat für die Menschen wer den, die als Fremdlinge nach Mosbach gekommen waren.

Nach den Sommerferien des Jahres 1965 konnten zur großen Freude der Gemeinde am 7./8. September die Glocken geweiht und der Kindergarten offiziell seiner ersten Leiterin, Schwester Johanna Lenz, übergeben werden.

Im Glockenturm der Christuskirche hingen nun vier Glocken, von denen die kleinste bereits 1954 gegossen worden war und zunächst im Turm der Stiftskirche ihren Dienst versehen hatte. Noch fehlte eine Orgel, ein Harmonium mußte den Gemeindegesang begleiten.

Das Wohngebiet wuchs weiter, im April 1966 wurde die Masseldornschule eingeweiht. Straßen entstanden, das Gesicht eines neuen Mosbacher Stadtteils bildete sich heraus.

Am 11.9.1968 verließ Pfarrer Metzger Mosbach, die Gemeinde verabschiedete ihn in einem feierlichen Gottesdienst.

Es war nun ein Gemeindezentrum im Nüstenbachtal entstanden, aber noch war die Gemeinde ohne einen eigenen Seelsorger.

Ab Oktober 1968 hatte Pfarrer Claus als Pfarrer der Lutherpfarrei auch für den Gemeindeteil Christuskirche den Dienst übernommen.

 

PFARRER ENGELFRIED

Einweihung 1

Eine neuerliche Änderung ergab sich als Pfarrdiakon Heinz Engelfried, der bisher in der Mission in Afrika tätig gewesen war, am 3.5.1970 in Mosbach durch den Landesbischof in seinen Dienst in der Badischen Landeskirche eingeführt wurde. Pfarrdiakon Engelfried wurde zunächst der Dienst an der Christuskirche übertragen. In der Sitzung vom 24. Januar 1971 beschloß der Evangelische Kirchengemeinderat Mosbach, daß ab 1. Mai1971 die Filialgemeinde Nüstenbach von dem Pfarrer versehen werden soll, "dem das Gebiet um die Christuskirche zugeteilt ist. "

Es wurde beim Oberkirchenrat beantragt, den Dienstauftrag so zu erweitern, "daß er auch die Versehung der Filialgemeinde Mosbach-Nüstenbach mit einschließt."

Die Christusgemeinde und Nüstenbach waren "auf dem Wege", eine selbständige Pfarrei im Verband der Kirchengemeinde Mosbach zu werden. Aber noch war es nicht so weit. Pfarrdiakon Engelfried blieb im Nebenamt für die Weltmission tätig. Später übernahm er den segensreichen und aufopfernden Dienst als Krankenhausseelsorger am Kreiskrankenhaus Mosbach.

Inzwischen war von dem baupflichtigen Unterländer Kirchenfonds mit dem Bau eines Pfarrhauses an der Nüstenbacher Straße unterhalb des Kindergartens begonnen worden. Pfarrdiakon Engelfried konnte das schmucke Haus am 4. April 1973 mit seiner Familie beziehen. Endlich wohnte ein Seelsorger mit Familie in der Gemeinde.

Am 1.4.1974 wurde durch Erlaß des Oberkirchenrates eine selbständige Pfarrstelle an der Christuskirche eingerichtet. Auf Beschluß der Ältestenkreise der Christuskirche und Nüstenbachs wurde die Filialgemeinde Nüstenbach mit Wirkung vom 3. Oktober 1974 in die Kirchengemeinde Mosbach überführt. Inzwischen besuchte Pfarrdiakon Engelfried ein Aufbaustudium für Pfarrdiakone so daß er nach erfolgreichem Abschluß unter die Pfarrer der Badischen Landeskirche aufgenommen werden konnte.

Zum 1. Januar 1977wurdePfarrer Heinz Engelfried vom Oberkirchenrat zum Pfarrer an der Christuskirche und in Nüstenbach berufen. Damit hatte sich die Pfarrei im Nüstenbachtal endlich auch formal konstituiert.

Doch kehren wir zum Leben der Christus gemeinde zurück.

Seit Einweihung der Kirche im Jahre 1965 wuchs der Wunsch nach einer Orgel für die Kirche. Schließlich war es am Sonntag. dem 19. Oktober 1975, endlich soweit. Die von der Firma Mühleisen aus Straßburg/Elsaß gebaute Orgel konnte ihren Dienst aufnehmen.

In der Einladung zum Festgottesdienst hieß es: "Die Orgel hat zwei Manuale und neun Register und fügt sich sowohl formlich wie auch klanglich gut in unsere Kirche ein. Die ersten Klangproben, vom Orgelbauer gespielt, verheißen ein musikalisches Erlebnis, wenn ein Meister die Orgel spielen wird."

Der Tag der Orgeleinweihung wurde mit einer Geistlichen Abendmusik unter Leitung von Bezirkskantor Erhard Ockert festlich beschlossen.

Mitte der Siebziger Jahre fand somit die bauliche Entwicklung des Gemeindezentrums an der Christuskirche einen Abschluß, wenngleich Wünsche weiterhin offen blieben.

Der Kindergarten war längst zu klein und entsprach von der baulichen Seite nicht den Anforderungen. Immer offener beklagte man aus der Mitte der Gemeinde das Fehlen eines Gemeindesaales für größere Gemeindeveranstaltungen.

Um so erfreulicher war es, daß Pfarrer Engelfried sich nun engagiert an den Aufbau eines regen Gemeindelebens machen konnte.

Zentraler Ort des Gemeindelebens war für ihn der sonntägliche Gottesdienst.

Der Kindergottesdienst wurde von Laienhelfern geleitet. Diesen Dienst versahen von 1972 bis 1981 Frau Heidemann, danach Frau Großkopf und Frau Bol mit großer Treue. Ab Herbst 1989 hat ein Leitungsteam diese Aufgabe übernommen.

Den Organistendienst versah bis 1977 Oberlehrer Valentin Beck, danach Karl-Heinz Dautermann, Steffen Ockert, Rainer Holzapfel und Friedrich Hildenbrand. Oberlehrer Beck hatte auch 30 Jahre Organistendienst in Nüstenbach getan.

Bis zu seiner Verabschiedung am 12. Januar 1984 leitete Chordirektor Georg Schwärzel über mehr als ein Jahrzehnt den Kirchenchor an der Christuskirche. Ab 1984 hat Frau Erika Riess diese Aufgabe übernommen.

Von 1965 bis zu ihrem Ruhestand am 1. Juli 1982 leitete Schwester Johanna Lenz den Kindergarten im Geiste der Diakonie. Ihre Nachfolgerinnen, Frau Socher und Frau Kusche führten und führen mit ihren Mitarbeiterinnen diese segensreiche Tätigkeit trotz beengter räumlicher Verhältnisse mit viel Engagement weiter. Derzeit arbeitet eine Initiativgruppe aus Eltern und Kindergartenmitarbeitern an der Planung eines Erweiterungsbaues für den Kindergarten, Mit der Verwirklichung würde ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gehen.

Nach einem Jahrzehnt der Konsolidierung bedeutete der Weggang von Pfarrer Engelfried im Herbst 1986 einen Ein schnitt im Leben der Christus gemeinde.

In der Rhein-Neckar-Zeitung stand:

"Während seiner Jahre in Mosbach war der Geistliche allseits beliebt durch seine an teilnehmende, mitmenschliche Art; durch seine bewußt christliche Lebensführung, war er für viele Gemeindeglieder ein Vorbild. Viel Zeit nahm er sich für seelsorgerliche Gespräche, vor allem mit älteren Menschen. Auch mit der katholischen Nachbargemeinde entwickelten sich während dieser Zeit enge ökumenische Kontakte."

Dekan Klaiber nannte den Weggang von Pfarrer Engelfried einen dreifachen Abschied: "Die Pfarrer verlieren einen Mitbruder, die Kirchengemeinde einen weisen Ratgeber und die Kranken ihren beliebten Krankenhausseelsorger."

Pfarrer Engelfried wurde ab 1. November 1986 neuer Gemeindepfarrer in Heidelsheim, Kreis Karlsruhe. Um so erfreulicher war es, daß mit Dekan i.R. Karl Feist ein Vakanzvertreter seinen Dienst in der Gemeinde aufnahm, der engagiert und mit viel persönlichem Einsatz segensreiche Arbeit in der Christus gemeinde leistete.

 

PFARRER HABEL

Einweihung 1

Im Sommer 1987 teilte der Oberkirchenrat dem Ältestenkreis mit, daß Herr Pfarrvikar Dieter Habel ab 1. Oktober 1987 auf die vakante Pfarrstelle versetzt werden würde. Gleichzeitig sollte er das leerstehende Pfarrhaus an der Nüstenbacher Straße beziehen. Eine vorherige Ausschreibung der Pfarrstelle hatte zu keinem Ergebnis geführt.

Sofort wurden alle notwendigen Renovierungsarbeiten im Pfarrhaus von der Pflege Schönau in Angriff genommen, so daß die Familie Habel mit ihrem kleinen Sohn Joachim Ende September 1987 in das Haus einziehen konnte. Im Erntedankgottesdienst predigte Pfarrvikar Habel erstmals vor der Gemeinde in der Christuskirche. Obwohl er noch seinen Probedienst als Vikar abzuleisten hatte, stellte sich Herr Habel sofort den vielfältigen Aufgaben als Seelsorger und Sachwalter der Gemeinde. Sehr schnell wurde erkennbar, daß Pfarrer Habel neue Akzente in der Gemeindearbeit setzen wollte, ohne Bewährtes aufgeben zu wollen.

Die bereits laufenden Aktivitäten bezüglich des Erweiterungsbaues am Kindergarten fanden seine Zustimmung und Unterstützung. Neue Gottesdienstformen wurden und wer den von ihm eingeführt.

Im Beschluß vom 12. September 1988 baten die Ältestenkreise der Christuskirche und von Nüstenbach einstimmig den Oberkirchenrat um die alsbaldige Übertragung der Pfarrstelle an Herrn Pfarrvikar Habel. Trotzdem ging nochmals ein halbes Jahr ins Land bis schließlich am Palmsonntag 1989 (19. März) Pfarrvikar Habel in einem feierlichen Gottesdienst in sein Amt als Pfarrer an der Christuskirche und in Nüstenbach eingeführt wurde. Dekan Klaiber beschrieb in seiner Ansprache das vielgestaltige Aufgabengebiet des Gemeindepfarrers und bat die Gemeinde um Unterstützung des Seelsorgers im Gebet. Gleichzeitig übertrug der Dekan dem neuen Pfarrer die Seelsorge am Kreiskrankenhaus Mosbach.

Als Zeichen christlicher Verbundenheit sprachen Pastor Schmidt von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde und Pfarrer Brenzinger von der Pfarrgemeinde St. Josef gemeinsam mit dem neuen Pfarrer das Fürbittegebet. Als Zeichen herzlicher ökumenischer und persönlicher Verbundenheit überreichte Pfarrer Brenzinger als Geschenk eine Taufkerze. Bei dem sich anschließenden Empfang in der Müller-Guttenbrunn-Schule nahmen zahlreiche Vertreter des kirchlichen und öffentlichen Lebens Gelegenheit, den neuen Pfarrer mit seiner Familie nun auch offiziell in der Kirchengemeinde und der Stadt Mosbach zu begrüßen.

Am 9. April 1989 hielt Pfarrer Habel seinen ersten Konfirmationsgottesdienst in der Christuskirche, deren Innenraum noch rechtzeitig vor der Amtseinführung am 19. März renoviert worden war. Mit der Neuwahl der Ältesten am 12. November 1989 und der Einführung am 1. Advent ging ein ereignisreiches Jahr für die Christus gemeinde zu Ende.



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